Christoph Ruhrmann – Kandidat für den Stadtrat Delitzsch

Handwerk und Wirtschaft durch Bürokratieabbau stärken

Jeder weiß, wie anstrengend Bürokratie ist. Das Ausfüllen der Steuererklärung: eine Geduldsübung. Wer es mit dem Jobcenter zu tun bekommt, weil er für sich oder andere Unterstützung benötigt, muss sich durch einen noch größeren Wust von Formularen wühlen. Bürokratie hat nicht umsonst einen schlechten Ruf. Aber sie ist auch unverzichtbar, weil sie in Behörden, Unternehmen und Institutionen Unternehmen für klare Handlungsvorgaben und sichere Strukturen sorgt.

„Kein Beamter hat das Recht, den Mitbürger als lästigen Bittsteller zu behandeln.”

KARL CARSTENS
Ehem. Deutscher Bundespräsident

Wenn es aber zu viele Vorschriften gibt, dann hemmt das Kreativität, Produktivität und steht dringenden Entwicklungen im Wege.

Ein zuviel an Bürokratie

> macht Bürgern und Unternehmen das Leben schwer.
> verschreckt Investoren
> verfestigt ungute Strukturen

Aber die Bürokratie hat noch ein anderes, systemisches Problem: Bürokratien sind sich selbst erhaltende, sich vergrößernde Systeme. Übersetzen wir das Wort Bürokratie laut Wikipedia einmal ins Deutsche: Herrschaft der Verwaltung.
Herrschaft ist Macht, Macht will mehr Macht und Macht verändert. Da können wir uns einen beliebigen Autokraten vorstellen oder einen vom Leben beleidigten Verwaltungsmitarbeiter in gehobener Position. Macht macht unemphatisch und Mächtige überschätzen sich. Die Mechanik ist im Grunde immer die Gleiche. Ich schreibe das hier nicht, um zur Revolution aufzurufen, aber es macht klar, warum wachsender Bürokratie nur selten mit rationalen Argumenten beizukommen ist.

So weit so schlecht, aber dann leider doch notwendig.

Besonders für die regionale Wirtschaft sind überschaubare, einfache Regelungen, die schnelle Entscheidungen ermöglichen, wichtiger Erfolgsfaktor. Außerdem kostet Bürokratie Geld. Auch diese Prozesse sehen wir gerne genauso in Delitzsch.
Und nur zu gerne werden uns albern erscheinende bürokratische Hürden auf Nachfrage mit einem „Das ist so!“ argumentiert, im seltensten Fall aber von der zuständigen Verwaltung hinterfragt. Kleiner Spoiler: „Das ist so!“ gilt nur so lange, bis jemand dafür sorgt, dass es anders geht und ist, es sei denn, wir reden über unumstößliche Naturgesetze (Schwerkraft, Entropie, etc.)

Jetzt kann man natürlich argumentieren, das zu wenig Bürokratie ein System weniger verläßlich macht, der Korruption Türen öffnet. Das stimmt.
Andererseits ist natürlich auch klar, das jeder in einer Verwaltung, deren Natur die Bürokratie ist, Wege finden wird, sie im Rahmen einer persönlichen Vorteilsnahme zu nutzen, falls der Willen dazu da ist, zumindest im Kleinen. Im Großen schaue man auf CumEx, diverse Maskendeals und in Ämter gehobene Verwandte, Bekannte und Seilschaften. Ist Korruption ein Problem? Ja. Löst Bürokratie dieses? Unzureichend.

Um es noch mal klar zu sagen: Bürokratie schafft Rechtssicherheit und Gerechtigkeit. Sie sorgt für Verlässlichkeit für Bürger und Wirtschaft. Seit Paracelsus wissen wir aber, dass die Dosis das Gift macht.

Wo nervt Bürokratie im Einzelfall?

Jeder hat seiner Erfahrungen mit überbordender Bürokratie gemacht. Ich als Unternehmer, als Mensch. Bekannte von mir ebenfalls als Unternehmer. Als Hausbesitzer.  Viele und vieles davon in  Delitzsch. Und manchmal bin ich mir in meinem persönlichen ersten Genervtsein nicht mal sicher, ob die gerade vor mir stehende bürokratische Hürde vielleicht doch Sinn macht oder nicht einfach nur gerade meine Bequemlichkeit einschränkt.
Gerade deswegen fände ich es seltsam, hier aufgrund meiner eigenen anekdotischen Wahrnehmung zu jammern.

Aber vielleicht lassen Sie mich ja an Ihren Erfahrungen teilhaben: Was nervt, wo haben Sie die Bürokratie in Delitzsch als unnötige Hürde oder albernen Aufwand begriffen?
Sie können sich hier selbstverständlich anonym mitteilen, wenn Sie das wollen.